Die Namen Éarendel und Aurvandillr sind semantisch identisch, es sind die Namen einer bedeutenden mythischen Persönlichkeit in unterschiedlichem Sprachkostüm.
Die ersten etymologischen Bemühungen von Rudolf Much, der zuerst von an. aurr, Gold, ausging und als Bedeutung der glänzende Wandale (*Auza-wandilaz) vorschlug, brachte ihm viel Kritik, kaum aber wissenschaftliche Klarheit in das Aurvandillr-Problem ein.1 Semantisch einleuchtender ist dagegen Muchs spätere Deutung (1926), Lichtstreif, Lichtstrahl (an. aurr, Gold; an. –vandill zu vöndr, Stab), denn diese Deutung passt viel besser zu einer Astralmythe, die der Aurvandillr-Mythos schließlich suggeriert. Viel geklärt, da anfechtbar, war mit dieser Etymologie aber immer noch nichts.2 Tolkien könnte die etymologischen Spekulationen Muchs gekannt, vielleicht sogar geteilt haben, kreist doch sein Earendil um die Phänomene Glanz und Licht. Insbesondere die strahlende Qualität des Lichtes faszinierte Tolkien, wie Verlyn Fliegers Untersuchung belegt hat, die darauf hinweist, dass Tolkiens ganze Silmarillion-Mythologie auf der Spannung von Wort und Licht beruht.3
Muchs einseitige Priorisierung des altnordischen Lexems aurr als Reflex eines leuchtenden Phänomens, denn dahin zielen seine beiden Deutungen, ist nicht unproblematisch, denn aurr ist semantisch ambivalent.
Jan de Vries denkt im Zusammenhang mit an. aurr in erster lexikalischer Position an:4
- mit Stein untermischter Sand;
- Feuchtigkeit, Nässe.5
Mit dieser Bedeutung öffnet de Vries eine Tür, hinter der weitere mysteriöse Mythen warten, deren Interpretation ähnliche Schwierigkeiten machen wie die Aurvandillr-Episode. Eddische Dichtungen scheinen die von de Vries bevorzugte Bedeutung zu bestätigen. Gustav Neckel und Hans Kuhn geben aurr, nasse, schmutzige erde (Ghv.16, Rþ.10, Grt.16); auch bezeichnung der erde (Alv.10).5 In Völuspá 19 (Vsp) steht hvítaauri6 im Zusammenhang mit der Weltachse Yggdrasil, die von weißem nass7 benetzt wird, der als Tau in die Täler fällt. In der entsprechenden Strophe der Vsp. heißt es:
19
Ask veit ek standa,
heitir Yggdrasill
hár baðmr, ausinn
hvíta auri;
þaðan koma döggvar
þærs í dala falla;
stendr æ yfir grœnn
Urðar brunni.8
Über Bedeutung und korrekte Übersetzung der Zeile ausinn hvíta auri (benetzt von weißem Nebel, Nass etc,) wurde eifrig spekuliert, aber wenig seems relevant within the concept of the passage, wie Paul Schach es ausdrückt.9 Elenore C. Pritchard spricht beispielsweise von water, perhaps that of the spring which is found beneath it.1o Jan de Vries denkt, ganz im Sinne deutscher Märchen, an das Wasser des Lebens sowie an die Identität von hvítaauri mit dem Dichtermet Öðrærir.11 An der Basis solcher Überlegungen steht sehr wahrscheinlich Snorris Bemerkung in Gylfaginning 16 (Gylf):12]
Weiter sagt man, daß die Nornen, die am Urdbrunnen wohnen, jeden Tag Wasser aus ihm schöpfen; mit diesem nehmen sie den Sand, der an der Quelle liegt, und werfen ihn über die Esche. Dies dient dazu, daß die Äste weder austrocknen noch verfaulen.13
Warum bei diesem Ritual mit Wasser vermischter Sand notwendig ist, bleibt offen. Dass es kein einfaches Wasser gewesen sein kann, das den Weltenbaum Yggdrasil netzt, versucht Jere Fleck zu beantworten, der in seiner kulturvergleichenden Studie reiches Material hinsichtlich der Wässer des Himmels zusammengetragen hat. Abschließend erörtert er, dass es sich im norrönen Kontext bei dieser Flüssigkeit nur um Óðinns Sperma handeln kann, von diesem während seiner Initiation am Baume Yggdrasil, der Weltachse, als Blut-Sperma-Met vergossen (Hávamál 138ff.):
From his spear-wound, the stigma of his ritual slaughter, his blood drips down into the spring below, paralleling the cosmic seed which drips down Yggdrasil into the same brunnr. Óðinn´s sperm is not only the source of his own ritual rebirth, but remains preserved in the spring in two separate functions: as the `poet´s mead` and as Valöðrs veð, the cosmic father´s `pledge` of fertility to rejunvenate the universe after each cyclical ragnarök. As the mead, it shares its place in the fountain with other sources of numinous knowledge: the norns, the völva to whom Óðinn turns for information, and Mímr´s head.14
Flecks Interpretation überzeugt nicht allein wegen der reichhaltigen Belegsituation die er bietet. In außereuropäischen Kulturen haben Ethnologen häufig vom Sperma als weißer Körperflüssigkeit berichtet, die im rituellen Kontext dem roten Blut polar zugeordnet ist,15 eine klassifikatorische Dichotomie männlich / weiß / Himmel // weiblich / schwarz / Erde unterstellend, die auch in der Hávamál-Symbolik, Óðinn / Nornen // Baum / Wasser, absichtsvoll konzeptionalisiert vorzuliegen scheint. Es sind die Nornen, die das mit Óðinns Ejakulat vermischte, erdig-sandige Wasser der Urðr-Quelle über den Weltenbaum gießen, damit dieser glänzend bleibt, nicht austrocknet und abstirbt. In der semantischen Ambivalenz des Morphems aurr könnte sich auch die Überzeugung der Einheit in der geschlechtlichen Vielfalt äußern: die polare Verbindung von Erde / Wasser (weiblich) und Glanz / Himmel als Baumkrone (männlich) – das Motiv des Hieros Gamos.
Erstaunlicherweise kommt das Morphem aurr, als nasses, wässriges Material, besonders in Riesen-und Zwergennamen vor, beispielsweise Aurgelmir (Epitheton für den Urriesen Ymir: an. galma, schreien; an. galmr, Schwert, an. gylmir, Hahn; eigentlich der Helltönende,16 vielleicht der im Urschlamm der Schöpfung Schreiende; Vm.29) oder Aurvangr (ein Zwerg; feuchtes Gefilde;17 Vsp.13), chthonische Wesen also, für die das Bedeutungsspektrum erdiger Substrate wie Sand und (feuchter) Schlamm berechtigt erscheint, Namen, die suggerieren, Aurvandillr könne doch der Name einen Riesen sein. Rudolf Simek übernimmt diese Bedeutung und spricht von aurr, feuchter Schotter, ohne näher begründen, wieso er auf Schotter schließt, verweist aber auf den Personennamen Aurboða, eine Riesin (Hdl 30; Gylf 50) und Mutter der Gerð, um die Freyr in den Skírnismál wirbt.18 Die Bedeutung des Namens dieser Riesin halten de Vries und Simek für unübersetzbar,19 in Neckel und Kuhns Wörterbuch fehlt der Eintrag leider ganz. Geht man aber davon aus, dass aurr in Riesennamen ein nasses, Erdsubstrat bezeichnet, das eventuell noch glänzt, so könnte die Riesin Aurboða jemand sein, die dieses Material anbietet (an. bjóda, bieten). Jan de Vries fragt sich: Aber was soll diese Frau bieten? Vielleicht lässt sich dieses finale –boða im Namen der Riesin auch mit boðn, einem der Gefässe in Verbindung bringen, in dem die Riesin Gunnlöðr den Dichtermet Öðrærir aufbewahrte, um zu wissen, was Aurboða anbietet: eine glänzende, erdige Flüssigkeit in einem besonderen Gefäss mit Konnotation zum Schöpferischen. Wie die anderen Namen, bleibt auch die Bedeutung des Namens Aurboðas dunkel, doch seien hier gelehrte Hypothesen erlaubt, die, wenn auch nicht die Wahrheit enthalten, so doch eine Vorstellung von dem semantischen Feld der aur-Namen ermöglichen. Insgesamt scheinen diese dem Kontext schöpferischer Prozesse anzugehören. Nach allem, was erörtert wurde, scheint die Verwendung eines initialen Morphems aur- in diesen Namen wenigstens die These zu stützen, dass Aurvandillr Beziehungen zur Ethnie der Riesen unterhält. Alle diese Eigennamen weisen auf Bedeutungen hin, die mit mythischen Gestalten verbunden sind, die die Erde, charakteristische Merkmale des Elements Erde beziehungsweise chthonische Wesen repräsentieren, sodass es verlockend erscheint, de Vries ersten lexikalischen Eintrag für den ursprünglichen zu halten, wären da nicht Éarendel (der Engel / Götterbote) und Aurvandils Zeh (der Stern), die die zweite Bedeutung von aurr - glänzen, strahlen, leuchten - plausibler machen. Warum aber Zwerge und Riesen, die innig mit der Erde und dem Unterirdischen (Berginneren) verbunden sind, leuchten oder gar glänzen sollen, ist nicht unmittelbar nachvollziehbar, lässt sich aber hypothetisch beschreiben.
Eine vergleichbare Ambivalenz hängt mit der Interpretation eines Epitheton des Æsir Hœnir zusammen. Snorra-Edda (Skaldsk.15) verwendet im Zusammenhang mit Hœnir die Kenning aurkonungr:20
Wie soll man Hönir bezeichnen? – Indem man ihn Tischnachbar, Begleiter oder Freund Odins nennt und den schnellen Asen, den langen Fuß und Erdkönig.21
Arnulf Krause wählt in seiner Übersetzung aurkonungr, Erdkönig, eine Wahl, die unerklärt bleibt und die nicht unumstritten ist. Wie die bisherige Etymologie für aurr rnahelegt, wären Bezeichnungen wie Wasser-, Schlamm- oder Lehmkönig ebenfalls möglich. Es ist in diesem Zusammenhang nicht unerheblich, wenn þjálfi, der Begleiter þórrs auf vielen Wegen, im Hrungnir-Mythos gegen den Lehmriesen Mökkurkálfi kämpfen muss (Snorra-Edda, Gylf.17), der, anders als Hrungnir, ein Herz aus Stein besitzt, ein Stutenherz in der Brust trägt. Georges Dumézil stellt diesen altnordischen Golem in den Kontext eines Initiationsrituals in dem der Myste der Begegnung mit einem künstlich errichteten Ungeheuer standhalten muss.22 So gesehen wäre dann nicht þórr, sondern þjálfi die Hauptperson dieser Mythe, die Snorri, aber auch der Autor der Haustlöng, dann schon nicht mehr verstanden haben. Eine Parallele zu Mökkurkálfi ist der ausgestopfte, auf die Beine gesetzte Bär in der Hrólfs saga kraka, mit dem Höttr einen Scheinkampf bestehen muss, um in das königliche Gefolge aufgenommen zu werden. Im indischen Mythos kämpft Indra mit dem dreiköpfigen Triśiras, den der göttliche Zimmermann Tvastar gefertigt hatte. Und auch Herakles kämpft mit dem Ungeheuer Geryoneus, das drei Köpfe und drei Körper besaß, oder mit der Hydra, deren Köpfe nachwuchsen. Mythen wie die Hrungnir-Mythe gehören in den Kontext eines Initiationsrituals, in denen der Initiant seinen Mut im Kampf mit einem schrecklichen Gegner beweisen muss:
I myself pointed out that one of the details, the dummy doubling for the real adversary, recalls the scene of the “initiation of a young warrior“ decribed in the saga of Hrolf Kraki, apropos of Hott, a frightend young man. His “initiator“, Bodvar, having killed an enormous monster that was terrorizing his region, made him drink his blood and eat the heart. Hott immediately became strong and courageous.23
Aber die Geschichte geht weiter und Höttr und Böðvarr arrangieren das tote Ungeheuer so, dass es dem König lebendig erscheint und dieser sein Gefolge auffordert, es zu töten. Allein Höttr, in einer burlesken Szene, zeigt den notwendigen Mut und tötet das tote Monster erneut, was ihm die Aufnahme in des Königs Gefolge sichert. Kommt auch Aurvandillr aus einem solchen Kampf, erschöpft und von þórr getragen? Denn die þórr-Mythologie, auch darauf weist Dumézil hin, includes in certain of its episodes some rites, initiatory or otherwise, of young warriors.24 Interessant für die Interpretation des Aurvandillr-Namens ist zumindest der Name des künstlichen Riesen, der Nebelbein oder Nebelwade bedeutet. Erneut erscheint die mittlerweile bekannte Kombination von Lehm und Wasser im Eigennamen eines Riesen.
Das Lexikon von Jan de Vries enthält auch die zweite Bedeutung für an. aurr - Gold, Glanz, auf die sich Much in seiner späten Etymologie, Lichtstreif, Lichtstrahl, stützte. Könnte hierin der Grund liegen, warum die Eigennamen von Zwergen und Riesen in das semantische Spektrum von aurr hineinreichen, Gestalten, die in den germanischen Überlieferungen als Besitzer oder Hüter sagenhafter Gold- und Edelsteinhorte gelten. Das Epitheton aurkonungr für Hœnir könnte dann auch Glanz- oder Goldkönig oder, besser noch, wässrig-glänzender, goldener Erdkönig bedeuten. Auch Rudolf Simek vermutet, dass der reiche König, und nicht etwa Sandkönig, die richtige Übersetzung ist,25 es sei denn, man denkt an einen (Gold-)Reichtum, der zahlreich wie die Sandkörner des Meeres ist. Die Metapher der Mühle und des gemahlenen Sand-(Gestein)Mehls bringt Saxos Amlethus (Hamlet) ins Spiel, dessen Maskierung als Narr Shakespeares Hamlet nur ansatzweise charakterisiert.
Amlethus (an. Amloði), der sich vor seinem Onkel Fenge, dem Mörder seines Vaters, Horwendillus (Aurvandillr, Orendel, Éarendel), und Thronräuber, schützen muss, stellt sich blödsinnig, sodass er als potentieller Thronfolger und Rächer seines Vaters für Fenge keine Gefahr mehr darstellt:
Als er (Amlethus; HWJ) am Strande entlang ritt und seine Begleiter ein Ruder von einem gestrandeten Schiffe fanden, sagten sie ihm, sie hätten ein ungewöhnlich großes Messer entdeckt. Damit, erwiderte er, könne man einen recht großen Schinken schneiden, und er meinte damit das Meer, zu dessen Unermesslichkeit die Größe des Ruders wohl passte. Als sie nun an den Sanddünen vorbeikamen, hießen sie ihn das Mehl, womit sie natürlich den Sand meinten, ansehen; er versetzte, es sei von den weisslichen Meeresstürmen gemahlen.26
De Santillana und von Dechend erörtern ausführlich das Alter der Amlethus-Mythe, die tief in indoeuropäisches Gedankengut hineinreicht.27 In mythologischer Hinsicht ist diese Stelle sehr bedeutend, auch wenn Saxo nicht viel mit ihr anzufangen weiß. Israel Gollancz erwähnt dagegen eine Kenning des Skalden Snæbjörn (10.Jahrhundert) für das Meer, Amlóða kvern, Hamlets Mühle, die in einem aufschlussreichen Zusammenhang mit dem mythischen Motiv der vorgetäuschten Amlethus-Narrheit steht. Vorauszuschicken ist aber noch, dass im Altnordischen das Wortspiel, auf das sich Saxo bei seiner Interpretation der Amlethus-Mythe bezieht, aufgrund der klanglichen Nähe der Lexeme mjøl (Mehl) und melr (Sand) einleuchtend ist. Anscheinend ahnte Saxo von diesen Dingen nichts, und er begriff nicht, mit welchem Mythenrest er konfrontiert war. Bei Gollancz dagegen heißt es:
Tis sang Snaebjörn, that far out, off yonder ness, the Nine Maids of the Island Mill stir amain the host-cruel skerry quern – they who in ages past ground Hamlet´s meal. The good chieftain furrows the hull´s lair with their ship´s beaked pow. Here the sea is called Amlodhi´s mill.28
Snorri überliefert in der Snorra-Edda (Skaldsk.133) die entscheidenden Verse, auf die sich Gollancz mit seiner Bemerkung bezieht, die die dunkle Stelle bei Saxo aber nur wenig erhellen helfen. Von den in ihrer Qualität sehr unterschiedlichen Übersetzungen zitiere ich die von Arnulf Krause vorgelegte:
Wie Snäbjörn dichtete:
Man sagt, die neun Bräute der Schären rühren schnell
den menschen-
grimmigsten Grotti der Inselmühle draußen vor der
Küste des Landes,
die, welche vor langem Amlodis Mehlschiff mahlten, der
Ringteiler
reißt mit dem Vordersteven des Schiffes den Ort des
Abhangs der Schiffe auf.
Hier wird das Meer Amlodis Mühle genannt.29
Wir wissen nun zwar, dass sich die Narrheit des Amlethus auf gelehrte Urgeschichte und mythische Kosmologie beziehen lässt; verständlicher wird seine Rede vom Steuerruder, den gestrandeten Schiffen, von den Sanddünen, dem Mehl (Gries) des Meeres und den weißschimmernden Sturmwogen dadurch aber auch nicht. Wir ahnen zwar, dass es sich auch hier um die textuelle Verdichtung der Empfindung naturräumlicher Phänomene handelt, um übermenschliche Verursacher der Brandung, um personifizierte, landfressende Stürme und windgepeitschte Wellen, ganz allgemein um die mythologisierte Atmosphäre des hohen Nordens, aber dies bringt das Verständnis dieser dunklen Verse nicht weiter und erklärt auch nicht den Sinn des von Amlethus Gemeinten. Angesichts dieser mysteriösen Dunkelheit ist Tolkiens Unbehagen an solchen mysteriösen Fragmenten altnordischer und allgemein altgermanischer Mythen verständlich.30
Die Herrschaft des dänischen König Froði sei eine Zeit des Friedens, des Glücks und des Reichtums gewesen, so erzählen die norrönen Überlieferungen, eine Art nordisches Goldenes Zeitalter (an. ár ok friðr, Ernte und Frieden). Dies hatte man den beiden Riesinnen Fenya und Menya zu danken, die unter Froðis Zwang eine Wunschmühle drehen mussten, die nicht, nun nicht mehr überraschend, an die Mühle Hamlets erinnert ( vgl. Grottasöngr 4; Grt):
Wir mahlen dem Fróði, Macht und Reichtum
und goldenes Gut auf des Glückes Mühle.
Er sitz´ ihm im Schoß und schlaf auf Daunen
Nach Wunsch erwachend! Das ist wohl gemahlen.31
Nicht nur die Arbeit an der magischen Grotti-Mühle (an. grotti, die Zermalmerin), auch der Name einer der Riesinnen ist aufschlussreich für die Interpretation des Morphems aur- in den schon genannten Eigennamen. Wenn auch Simek annimmt, die Bedeutung des Namens Fenja, die Moorbewohnerin, passe nicht recht zu der an der Mühle arbeitenden Riesin,32 so erinnert dieser doch an die Region, in der sich Erde und Wasser innig mischen: aurr, mit Stein untermischter Sand (Stein-Mehl); nasses, wässeriges Substrat; nasse, schmutzige erde.33 Bei der Mühle Grotti wird in der Literatur vielleicht zu oft an eine Getreidemühle gedacht, vielleicht um die These der Fruchtbarkeit der Fróði-Epoche zu unterstreichen. Was aber wäre, wenn es sich in Wirklichkeit um eine Gesteinsmühle handelt, die Brekzie, Gesteinsedimente und goldhaltiges Erzgestein unter Beifügung kühlenden Wassers zermalt, als Endprodukte Sand, Gesteinsmehl und Gold liefert? Und: Wie gewannen die frühgeschichtlichen Nordgermanen Gold und Edelsteine? Wurde es aus Flüssen,34 aus dem Sand-Schlamm der Flüsse gewonnen, ausgewaschen und ausgesiebt in einem Prozess der Trennung des nassen, feuchten und schmutzigen Substrats und des glänzendes Edelmetalls? Jedenfalls schlägt Grt.4 eine Brücke, verbindet die beiden Bedeutungen, die Jan de Vries für das an. Lexem aurr angibt: wässrig-irdisches Substrat als Bestandteil von Namen von Riesen und den leuchtenden Glanz, denn ihre Arbeit produziert: Reichtum, Fruchtbarkeit und Gold. Man erinnere sich in diesem Zusammenhang an Viktor Rydbergs Vermutung, der die Nachkommen aus dem Geschlecht Ívaldis als original artists bezeichnet, die den Æsir magische Gegenstände schufen, und die darüber hinaus in Urzeiten, das heißt vor dem Æsir-Vanir-Krieg, mit den Æsir affinale Beziehungen unterhielten. Entgegen allgemeiner Auffassung, Ívaldi und die von ihm abstammenden Handwerker seien Zwerge, behauptet Rydberg, Ívaldi sei der Vater von zwei Gruppen von Kindern gewesen: auf der einen Seite die drei Brüder Iði, Gangr-Aurnir, þjazi; auf der anderen Seite die beiden Töchter Iðunn, Signý-Alveig, also Riesen. Dass Iðunn die Tochter Ívaldis ist, belegt eine Strophe des Forspjallsljóð (6): álfa ættar Iðunni hétu Ívaldis eldri yngsta barna. Die Haustlöng nennt Iðunn mit einem Epitheton Ölgefn, und Gróa heißt dort Ölgefjun, Namen, die mit der Aufgabe dieser Göttinnen zusammenhängen, den Göttern den Met-Trank der Erneuerung zu reichen (an. öl, Bier, ein Rauschtrank; an. gefa, geben). Und in diese Familie gehört, so Rydberg, auch Aurvandillr, Gróas Ehemann, einer der Brüder þjazis. Wir hören später noch von drei anderen kunstfertigen Brüdern, von einem Schmied, einem Bogenschützen, einem
In den Fjölsvinnsmál 47 (Fjm) tritt Freyja unter dem Namen Menglöð auf, um die Svipdagr, der Sohn der Gróa und des Aurvandillr, auf ähnliche Weise wirbt, wie Freyrs Diener Skírnir in den Skírnismál um Gerðr.35 Dass es sich bei Menglöð (die sich über Schmuck Freuende) wirklich um Frejya, die Besitzerin des Halsbands Brísinggamen handelt, lässt sich nur folgern; letzte Sicherheit gibt es auch hier nicht. In der Szene, in der sich Svipdagr und Menglöð begegnen, fragt diese ihn nach seinem und seines Vaters Namen und Svipdagr antwortet ihr: »Svipdagur eg heiti, Sólbjartur hét minn faðir«: Svipdagr heiße ich und Sólbjartr heißt mein Vater (Fjm.47). Victor Rydberg hat im Zusammenhang mit Fjm.47 bemerkt, dass das
epithet Sólbjartur, „he who has a brightness like that of the sun“, if it really refers to Orvandil, must be justified and explained by something that the mythology had to report of him.36
Aber nicht nur Menglöð steht im Verdacht eine Göttin zu sein. Gleiches trifft auf Svipdagr zu, der in enger Beziehung zu Óðinn zu stehen scheint: Syipdagr (den plötzlich hereinbrechenden Tag) rechnet Snorri unter die Nachkommen Óðinns (Edda-Prolog 4), wo er außerdem bemerkt, er heiße eigentlich Svebdeg. Einen Swæfdæg findet man auch in den mythischen Ahnentafeln anglischer Königshäuser, wo er als Nachfahre Wodens (an. Óðinn) gilt. Auch in den Svipdagsmál ist er Sohn des Sólbjartr (des Sonnen-Hellen) und der Gróa (an. gróa, wachsen), von der Gyfaginning behauptet, sie sei Aurvandills Frau. Svipdagr ist aber auch einer der Decknamen Óðinns (Svipadagr blindi, der blinde Óðinn) in der Ynglinga saga und gehört in den Kontext des Óðinnnamens Svipall. Hinweise wie diese wurden in der Vergangenheit gerne als Vegetationsmythos, Kultmythos, ganz allgemein als Hieros gamos gewertet, der mythisch in das Motiv der Brautwerbung gekleidet ist (Skm, Fjm, Svm).
Hinsichtlich der Interpretation der Fjölsvinnsmál 38 (Fjm) hat man wohl auch an lat. aurum gedacht und den Namen der Menglöð kenningartig mit Bieterin des Goldes übersetzt. Die Erklärung, es handele sich hier um spätere Entlehnungen aus dem Lateinischen, wohl aufgrund klanglicher Assoziation, scheinen allzu bequem und bringt das Problem einer Lösung kaum näher. Doch so einfach liegen die Dinge nicht. Ließe sich eine Beziehung zwischen aurr und eyrir, auch aurar (Öre, Gewicht, Münze) herstellen, so wäre lat. aureus (Goldmünze) gegeben. Damit könnte wiederum an Glanz, strahlendes Leuchten, angeknüpft werden, an die Goldmünze, die das Licht der Sonne reflektiert, an den Stern, den die altenglische Kultur Éarendel nannte. Zufälle oder eine geschlossene Tradition mittelalterlicher wissenschaftlicher Spekulation? In diese Richtung deuten auch die entsprechenden Lexikoneinträge bei de Vries (beispielsweise: aurr; Aurboða).37
Jan de Vries, wenn auch wenig überzeugend, priorisiert die erste Bedeutung des Lexems aurr, unverständlicherweise auch in Verbinduung mit lat. aurum, denn er weist darauf hin:
Das wort wird auch gedeutet als ´glanz´ und in diesem fall entweder aus urgerm. *auzom ´glanz, glänzende flüssigkeit´, verwandt mit lat. aurum, ´gold´.38
Die Fahndung nach der etymologischen Dimension und dem semantischen Feld des altnordischen Lexems aurr, das in zahlreichen Namen als Vorsilbe verwendet wurde, macht die Ambivalenz der Bedeutung dieses Morphem nur allzu deutlich. Aber auch die Schwierigkeiten, denen sich die Interpretation des Aurvandillr-Restes gegenüber gestellt sieht, sind nicht zu übersehen. Ein die symbolischen Merkmale aufgreifendes Klassifikationsgitter spiegelt das bisherige Ergebnis der Aurvandillr-Éarendil-Ambivalenz:
Erde: dunkel und feucht | Luft (Himmel): hell und leuchtend |
Riese / Stern | Engel / Stern |
an. Aurvandillr | ae. Éarendil |
Wäre Aurvandillr ein Riese, wie Aspekte seiner Persönlichkeit in dem altnordischen Mythenrest und seine affinale Beziehung zu Gróa nahe legen, wäre der Sachverhalt vielleicht einfacher. Doch die ambivalente Etymologie seines Namens ermöglicht eine weitere Perspektive, die sich eher an die Bedeutung und Funktion des altenglischen Earendils orientiert. Als Stern(bild) oder Planet haben beide eine Beziehung zu den himmlischen Phänomenen, Aurvandillr darüber hinaus auch zum Element Erde. Könnte es möglich sein, dass Aurvandillr als Lichtträger Partner der Erde ist, vergleichbar der griechischen Ouranos-Gaia-Konstallation, im Hieros gamos?
Die Konzeptionalisierung der altnordischen und altenglischen Kultur hinsichtlich des gleichen atmosphärischen Phänomens kann in ihrer Wertung unterschiedlicher nicht sein. Legt man eine universell gültige kulturelle symbolische Klassifikation zugrunde, so fokussieren diese Konzepte einerseits auf die weibliche, andererseits auf die männliche Qualität eines Phänomens mythischer Verstirnung, die so in das kollektive Gedächtnis germanischer Kulturen graviert ist, dass auch das Christentum nicht an ihr vorbeikam. Ein Sternbild, das als Aurvandills Zeh begann, wandelte sich nach der Konvertierung der Germanen Englands als Earendils Stern in ein Symbol des Christus, eine Auffassung, die bis in den zweiten Petrusbrief reicht:
17 ... Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.
18 Diese Stimme, die vom Himmel kam, haben wir gehört, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren.
19 Dadurch ist das Wort der Propheten für uns noch sicherer geworden, und ihr tut gut daran, es zu beachten; denn es ist ein Licht, das an einem finsteren Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in eurem Herzen.39
Ließe sich das Schicksal der Silmarilli, in christlicher Symbolik, besser beschreiben: Kleinodien, die lange in Melkor-Morgoths Besitz in Thangorodrim unterirdisch eingeschlossen waren, von Beren befreit, von Earendil an das Firmament getragen, und dort für alle Zeiten sichtbar? Aber auch dies ist nur eine weitere Vermutung, denn nichts versichert uns, dass in vorchristlicher Zeit Aurvandills Zeh und die Venus als Morgenstern, für den Tolkien den altenglischen Éarendel-Stern gehalten hat, identisch waren.40 Beide stellaren Phänomene vereint lediglich ihre Qualität hell-leuchtend und strahlend zu sein wie Tolkiens Silmarilli: Eala Earendel engla beorhtast.41
Die mythischen Reste des Aurvandillr-Motivs in der Snorra-Edda ernst genommen, so erscheinen die Spuren verlockend, die sich auf altgermanische Sternnamen, hellstrahlende Planeten und leuchtende Phänomene am Firmament beziehen, das Motiv, das auch Tolkien für die Konstruktion seines Earendils aufgegriffen hat.
Betrachtet man das mögliche Bedeutungsspektrum genauer in dessen semantischem Feld sich das Lexem aurr bewegt, erscheint Tolkiens Wunsch nach Klarheit verständlich, nach einer Restauration und Rekonstruktion der germanischen Mythologie, die er dann im intuitiven Nachvollzug und in der kreativen Nachdichtung fand und als sekundäres Schöpfertum (sub-creation) auffasste. Das zentrale Anliegen Tolkiens bei der Komposition seiner fiktiven Mythologie wurzelte in dem Wunsch, aus profunder Quellenkenntnis und aus subjektiver Inspiration, altgermanische Mythenabbrevationen, heute Unverstandenes, Fragmentarisches, zu erneuern, nach- oder weiterzudichten.
Aber nichts von alledem erhellt den bei Snorri tradierten Mythenrest (Skaldsk.17), geschweige denn die Person des Aurvandillr. Wir wissen bisher, dass wir es mit einer Kastasterisation zu tun haben, und dass sich auch Aurvandills möglicher Vater Sólbjartr (der Sonnen-Helle) auf die leuchtend-strahlende Qualität des Himmels und der dort kreisenden Objekte bezieht. Tolkiens Semantik legt den Fokus auf diese stellaren Qualitäten von Earendils Persönlichkeit. Bei seiner Ankunft in Valinor, dies wurde schon erwähnt, umschreibt Manwës Sohn Earendils Funktion mit genau diesen Qualitäten: star most radiant, bearer of light, splendour of the children of the world.42 Attribute wie glänzend und Lichtstrahl dichten, inspiriert durch den Klang eines Namens, weniger durch die dahinter verborgene Wirklichkeit, eine altgermanische Mythe weiter: Earendil, der Wanderer, der die Ozeane des Firmaments befährt, der den Silmaril an seiner Stirn trägt, der glänzende Lichtstrahl, eine Orientierung für die Menschen. Und auch Aurvandillr, dessen Zeh heliakisch hell am Morgenhimmel leuchtet, auch er ein Stern, ein Zeichen, das Licht, dass die Dunkelheit durchdringt und diese besiegt, auch er ist den Menschen in Midgarðr-Middangeard-Mittelerde ein Zeichen (Eala Earendel engla beorhtast).
Weiter lesen: Altgermanische Kastastrisationen
Anmerkungen
1 Rudolf Much, Wandalische Götter, Mitteilungen der Schlesischen Gesellschaft für Volkskunde 27, 1926.
2 Rudolf Much, Aurvandils tá, in: Festschrift H. Seger, Breslau, 1934:387-388.
3 The work (Das Silmarillion; H.W.J.) is a sweeping legendarium, an imagined mythology with all the familiar mythological characters, elements, and themes – creation and transgression, gods and men, love and war, heroism and doom. More than anything else, and more than most mythologies, it is a story about light. [...] His (Tolkiens; H.W.J.) approach is to first restore to words their primal unity of concept and then to set up a progressive fragmentation of both word an percept as these express a changing relationship to the fictive world and a diminishing reflection of its light (Verlyn Flieger, Splintered Light. Logos and Language in Tolkien´s World, Kent, 2002:50 [Splintered Light]).
4 Jan de Vries, Altnordisches Etymologisches Wörterbuch, Leiden, 1962:20-21 [AEW].
5 Edda. Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten Denkmäler, herausgegeben von Gustav Neckel, Band II: Kurzes Wörterbuch von Hans Kuhn, Heidelberg, 1968:23 [Edda, Wörterbuch].
6 Edda. Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten Denkmäler, herausgegeben von Gustav Neckel und Hans Kuhn, Band I: Text, Heidelberg, 1983:5 [Edda, Text].
7 Edda, Wörterbuch, 107.
8 Etext: Völuspá.
9 Paul Schach, Some Thoughts on Völuspá, in: Robert J. Glendinning und Haraldur Bessason (Ed.), Edda. A Collection of Essays, University of Manitoba Press, 1983:98.
10 Elenore C. Pritchard, The Völuspá: A Commentary, University of Pennsylvania, 1972:306.
11 De Vries, AGR 2.20.
12 Enn er þat sagt, at nornir þær, er byggja við Urðarbrunn, taka hvern dag vatn í brunninum ok með aurin þann, er liggr um brunninn, ok ausa upp yfir askinn, til þess at eigi skuli limar hans tréna eða fúna (Etext: Gylfaginning 16.
13 SnE, Gylf.16:31.
14 Jere Fleck, Óðinn´s Self-sacrifice – A New Interpretation, Vol.2: The Ritual Landscape, Scandinavian Studies 43, 1971:385-413, hier: 411-412.
15 Vgl. beispielsweise E. Traube, Mambai Rituals of Black and White, in: J.J. Fox, The Flow of Life, Essays on Eastern Indonesia, Harvard University Press, 1980:290-314.
16 De Vries, AEW.154.
17 Edda, Wörterbuch, 23; vgl. Rydberg, Teutonic Mythology, Kap.28b: Loki causes enmity between the Gods and the Original Artists sowie Kap.32: Halfdan´s Conflicts Interpreted as Myths of Nature, der im gleichen Zusammenhang von aurvanga sjöt, dem Land der lehmigen Ebene spricht.
18 Rudolf Simek, Lexikon der germanischen Mythologie, Stuttgart, 1995:33 [LGM].
19 Simek, LGM.31; de Vries, AEW, Aurboða, 20; bjóða, 40, boðn, 47.
20 Hvernig skal kenna Hæni? Svá, at kalla hann sessa efla sinna eða mála Óðins ok inn skjóta ás ok inn langa fót ok aurkonung (Etext: Skáldskaparmál).
21 Skaldsk 15, SnE.197.
22 Georges Dumézil, Mythes et Dieux des Germains, Paris, 1939.
23 Georges Dumézil, Gods of the Ancient Northmen, University of California Press, 1973:69ff. [Ancient Northmen].
24 Dumézil, Ancient Northmen, 71.
25 Simek, LGM.32.
26 Saxo, Drittes Buch, 144. Saxos latinisierter Name Amlethus (an. Amloði, ae. Amlaghe, ai. Amlaidhe) ist Reflex einer Wurzel, die für Einfaltspinsel, Dummkopf steht. (bei Saxo heißt Amlethus Onkel Fengo)
27 Giorgio de Santillana und Hertha von Dechend, Hamlets Mühle. Ein Essay über Mythos und das Gerüst der Zeit, Berlin, 1993:17ff.
28 Sir Isareal Gollancz, Hamlet in Iceland, London, 1898:xi.
29 Skaldsk 133, SnE.135.
30 Die zitierte Stelle Skaldsk 133 zeigt, dass auch Snorri mit dem semantischen Hintergrund der Kenning Hamlets Mühle nicht mehr vertraut war. Auch Paul Hermanns ausführlicher Kommentarband zur Gesta Danorum bringt über das bisher Dargestellte nichts Neues mehr (Paul Hermann, Die Heldensagen des Saxo Grammaticus. Erläuterungen zu den ersten neun Büchern der Dänischen Geschichte des Saxo Grammaticus, Leipzig, 1922:271-272 [Heldensagen]).
31 Auð mölom Fróða, mölom alsælan,
mölom fiolð fiár á feginslúðri!
siti hann a´auði, sofi hann á dúni,
vaki hann at vilia! Þá er vel malit (Grottasöngr 4, Edda, Texte.197-298.).
32 Simek, LGM.95; de Vries, AEW.117, denkt auch an die im moor wohnende; Edda, Wörterbuch.53: an. fen, Sumpf, Schlamm.
33 Edda, Wörterbuch.23.
34 þórr trifft auf Aurvandillr an den Élivágar-Strömen, in denen sich die Ur-Elemente mischen und in dem dadurch entstehenden organischem Ur-Schlamm der Ur-Riese Ymir entsteht. In Skaldsk 17 ist Élivágar ein einzelner Fluss, der die Grenze zu Jötunheimr bildet. Vermutet wurde auch, dass Élivágar, ähnlich wie der griechische Okeanos, die Welt umrundet.
35 Ebenfalls Svipdagsmál (Svm).
36 Vgl. Rydberg, Teutonic Mythology, Kap. 99: Svipdag´s Father Orvandil, the Star Hero. Explanation of his Epithtet Sólbarur.
37 De Vries, AEW.20 sowie AEW.108.
38 De Vries, AEW.20. Vgl. auch H. Gering und B. Sijmons, Kommentar zu den Liedern der Edda, Halle, 1927:24.
39 Der zweite Brief des Petrus, 1.17-19.
40 Tolkien hat diese Identifizierung mit der Venus möglicherweise aus Grimms Deutscher Mythologie übernommen.
41Vgl. Éarendil, Aurvandillr, Earendil [1], Anm. 6.
42 Tolkien, HME IV.154.
Weiter lesen: Altgermanische Kastastrisationen
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