Dienstag, 3. September 2024

Ein postapokalyptischer Roadtrip


Cormac McCarthy probt in Die Straße das Ende der Menschheit

Am Rande der Nacht liegen die
Ländereien dieses Erzählers, an der
Grenze zur allumfassenden Dunkelheit.

Süddeutsche Zeitung

Vorbemerkung

Cormac McCarthys Roman Die Straße ist ein düsterer, minimalistischer postapokalyptischer Roman expressionistischer Manier, inhaltlich provokativ und erzähltechnisch elaboriert mit einem Mix interessanter narrativer Strategien, sie tief ins Bewusstsein seiner Leser*innen greifen. McCarthys Roman führt ihnen vor, auf welcher Straße die Menschheit unterwegs ist, was mit ihren sozialen Beziehungen und der ökologischen Stabilität ihres Planeten geschehen wird, wenn es ihr nicht gelingt, ihre Habgier nach Macht und Geld sowie ihren maßlosen Konsum zu beherrschen. Ulrich Greiner nennt McCarthy, als sein Roman Die Straße in Deutschland erschien, den merkwürdigsten Einsiedler der amerikanischen Literatur. Sein Werk ist der geistige Wallfahrtsort aller untergangsseligen Fantasten. Sehr suggestiv, in der Tat, sehr unheimlich und ziemlich verdächtig. Monströs nennt er McCarthys Roman, aber nicht monströser als die Realität. Die globale Katastrophe ist seit Erfindung der Atombombe möglich. Beim Lesen seines Selbstgesprächs schleicht sich schließlich doch der Verdacht ein, dass Greiner die Wahrscheinlichkeit der Vernichtung des Planeten und der Lebensgrundlage der Menschheit als Fiktion betrachtet, gleichgültig ob durch eine nukleare oder eine Klimakatastrophe. Vielleicht würde er McCarthys Roman in einer Zeit, in der Menschen verzweifelt genug sind, und sich auf Verkehrskreuzungen und Start- und Landebahnen festkleben, anders bewerten.1

Samstag, 31. August 2024

Das Böse als Erzählfigur der Phantastik: Worldbuilding

Carlos Ruiz Zafóns fiktionale Jugendromane Die Trilogie des Nebels und Marina, Teil Zwei


. . . das Schloss, ein kathedralartiges Hirngespinst, Ausgeburt
einer überspannten, gequälten Phantasie . . . glich allmählich
einem in den Stein gehauenen, klaustrophobischen Schlund.

Carlos Ruiz Zafón


Vorbemerkung

Wer von einer Lektüre mehr erwartet als genüsslich spannende Unterhaltung, worin auch ihr eigentlicher Sinn besteht, mehr als bloßen Konsum dessen, was Autor*innen in monatelanger Arbeit in ihrer Fantasie konstruiert und auf hunderten Buchseiten inszeniert haben, findet einen besonderen Zugang zu einer Erzählung. Wer sich aufmacht, tiefer in die narrative Welt der Erzählfiguren einzutauchen, muss sich mit der erzählten Zeit und der erzählten Welt, dem Wordbuilding der Erzählung beschäftigen, die ihn eben erst verzaubert hat. Und besonders muss er die Figuren der erzählten Welt näher kennenlernen, die nicht mit dem Autor oder der Autorin, aus deren Fantasie und Feder die Erzählung floss, identisch sind. Es sind die Erzählfiguren, die dem Worldbuilding einer Geschichte Leben einhauchen. Mit ihnen steht oder fällt jede Erzählung. Um die Orte des Bösen und deren Atmosphäre in der Trilogie des Nebels näher zu bestimmen, beschränke ich mich in meinen Ausführungen auf diese beiden Phänomene, die Zafóns Romanen ihre innere Struktur verleihen:

  • Einerseits sind das die Orte des Geschehens, denen eine spezifische Atmosphäre anhaftet, die sich in der Trilogie als Nicht-Orte manifestieren, wenn das Böse sie besetzt: Spukhäuser, Ruinen, verwilderte oder verlassene, abgelegene unheimliche Lost Places jeglicher Couleur als Rückzugsgebiete des Bösen.
  • Andererseits die Manifestation dieser Atmosphären an den Nicht-Orten der Trilogie, den Antagonisten, die wie reale Personen auftreten, auf die ich im dritten Teil dieser Untersuchung eingehen werde.

Montag, 26. August 2024

Die Welt der Regenwildnis


Robin Hobbs Novelle Homecoming, Teil Zwei

There is no plenty here, only strangeness that
lurks by day and prowls amongst our huts by night.

Lady Carillions Tagebuch

Vorbemerkung

Die narratologische Analyse der Novelle Homecoming in Das Tagebuch der Lady Carillion, insbesondere die Rolle der Erzählinstanz und der Erzählperspektive, ermöglichte eine fundierte Beurteilung der Stimme, die die Absicht, die die Autorin mit ihrer Novelle bezweckt, an die Leserschaft zu vermitteln, ganz im Sinne von Marshall McLuhans Sentenz The Medium is the Message. Die Konstruktion von Homecoming, das narrative Handwerk der realen Autorin Robin Hobb in der Erfindung fiktionaler Welten, bildet den zweiten Teil meiner Analyse, in der ich beabsichtige, Genre und Worldbuilding der Novelle in den Mittelpunkt meiner Betrachtung zu rücken. In Robin Hobbs erzählerischem Werk liegt der narrative Fokus normalerweise stärker auf den inneren Konflikten ihrer Figuren als auf den äußeren Herausforderungen. Sie konzentriert sich dabei auf das Individuum und die Erforschung der psychischen Befindlichkeit beziehungsweise Traumata ihrer Figuren. In ihrer Novelle Homecoming bildet das Verhältnis zwischen Regenwildnis und Lady Carillion eine konkurrierende Beziehung. Der Charakter der Regenwildnis ist in ihrer Erzählung so präsent, dass die Landschaft als Protagonist betrachtet werden kann, quasi als Antagonist, der mit der Hauptfigur eine rivalisierende Beziehung unterhält, in der beide ihre Kräfte messen.1

Donnerstag, 22. August 2024

Das Böse als Erzählfigur der Phantastik: Einleitung

Carlos Ruiz Zafóns fiktionale Jugendromane Die Trilogie des Nebels und Marina, Teil Eins


Sie wusste, dass die Schatten der großen Stadt
sie hier nicht erreichen konnten, doch die
Erinnerungen ließen sich nicht aufhalten.

Carlos Ruiz Zafón

Vorbemerkung

Liebhabern von Carlos Ruiz Zafóns Tetralogie Der Friedhof der vergessenen Bücher (El Cementerio de los Libros Olvidados) kommt es nicht gleich in den Sinn, dass Zafón seine Karriere als Autor mit vier fiktionalen Jugendromanen (young adult fiction) begann, deren Thema und Inhalt oberflächlich betrachtet nichts mit dem Werk zu tun haben, mit dem er berühmt wurde. Allerdings nur auf den ersten Blick, denn beide Serien teilen die Vorliebe des Autors für mysteriöse Orte und düstere Atmosphären, der mit seiner Melange aus Grusel und Mystik sowie Detektiv- und Abenteuergeschichten seine Leser*innen verzaubert.

Mittwoch, 21. August 2024

Lady Carillions Tagebuch


Robin Hobbs Novelle Homecoming, Teil Eins

Some spirit of the Rain Wilds whispered to me,
»Try to master it and it will engulf you.
Become a part of it, and live.«

Lady Carillions Tagebuch

Vorbemerkung

Es war einmal in einem Reich, in dem Drachen und Menschen zum gegenseitigen Nutzen friedlich zusammenlebten. Drachen-Essenz hatte sich mit der Natur des Menschen vermischt. Aus dieser zufälligen Mischung waren die Altvorderen hervorgegangen. Sie waren groß und schlank gewesen, drachenäugig und mit goldenem Haar. Diese uralte Rasse hatte mit den Drachen zusammengelebt und sich in dieser Symbiose gesonnt.1
Das Reich der Altvorderen (Elderlings) war schon lange untergegangen als Verbannte und Kriminelle aus Jamaillia-Stadt die Ruinen dieser alten Kultur wiederentdeckten, sie plünderten und zerstörten. Robin Hobbs Novelle Homecoming erzählt von diesen Pionieren, der Entdeckung einer versunkenen Stadt und den Konsequenten, die daraus entstehen. Sie überliefert in Form eines Tagebuchs einige Monate aus dem entbehrungsreichen Leben der jamailliaischen Adeligen Lady Carillion Waljin Carrock in der Regenwildnis. Die Erzählung ist nicht nur ein vielleicht verloren gegangenes, und Jahre später wiedergefundenes Tagebuch. Sie bietet auch eine unterhaltsame, spannende Lektüre der Schemaliteratur, die eine wichtige Funktion in Robin Hobbs mehrere tausend Seiten umfassende Serie The Realm of the Elderlings spielt. Sie gehört nämlich

  • zur Geschichte hinter der Geschichte der Serie,
  • ist im Kern feministische Literatur und
  • überbrückt die durch die Tawny Man Trilogy entstandene Unterbrechung zwischen den Romanen der Liveship Traders Trilogy und der Rain Wild Chronicle.

Dienstag, 20. August 2024

Die Entfremdung des Alltäglichen


Magic is better than crazy!
Megan Lindholm

Vorbemerkung

Gegenstand dieser Studie ist die Bedeutungsebene der Kurzgeschichte Neighbours der US-amerikanischen Schriftstellerin Margaret Astrid Lindholm Ogden, die seit über zwanzig Jahren unter den Pseudonymen Megan Lindholm und Robin Hobb Phantastische Literatur veröffentlicht.1 Wer eine Erzählung von Megan Lindholm wählt, erwartet eine Fantasy-Erzählung. Doch in Neighbours suchen Leser*innen vergeblich nach mittelalterlichem Ambiente, wundermächtigen Artefakten oder übernatürlichen Protagonisten und auch die in der Fantasy allgegenwärtige Magie spielt nur eine eher subtile Rolle. Die erzählte Zeit sowie die erzählte Welt, das ganze Worldbuilding, entsprechen der realen Welt der Leser*innen. Selbst der Nebel, der zunehmend merkwürdiger wird, und Sarah, die intern-fokalisierte Erzählfigur einer heterodiegetischen Erzählerin, verunsichert, ist letzten Endes ein normales Phänomen in der Welt der Leser*innen. Hermann Hesse hat diese Atmosphäre in seinem Gedicht Im Nebel eingefangen:

Mittwoch, 14. August 2024

Odysseus, Kassandra und der Heilige Geist


Die Psychologie in der Mythologie der Antike

Die Welt der griechischen Antike und eines großen Teils außereuropäischer Kulturen ist unberechenbar von ergreifenden Atmosphären durchzogen. Diesem Gedanken zu folgen dienen die mythischen Protagonisten Odysseus und Kassandra. Meine Studie Odysseus, Kassandra und der Heilige Geist greift die Thematik dieser leiblich spürbaren Atmosphären auf, deren Autorität, wie Hermann Schmitz es nennt, für jeden den Gipfel unbedingten Ernstes erreicht. Der Gipfel des unbedingten Ernstes ist die beinahe charismatische Autorität des Göttlichen, der sich der Mensch, trotz seines Vermögens sich zu distanzieren und Kritik zu üben, bewusst unterwirft.
Den Menschen ergreifende Gefühle treten als bestimmte Personen, als Götter, in Erscheinung. Zu bestimmten Zeiten, an bestimmten Orten oder in bestimmten Situationen werden quasi in der Luft liegende Atmosphären als Gefühle erfahren. In der Auseinandersetzung des Menschen mit diesen Atmosphären können sich diese zu Personen verdichten. Das Numinose, das Rudolf Otto beschrieben hat, ist eine solche göttliche Atmosphäre für jeden, dem sie widerfährt und zugleich ein typisches Vorgefühl der göttlichen Gefühle in ihrer unermesslichen Vielgestaltigkeit.
Unverkennbar in der Flut der Fantasy- und Science Fiction-Literatur oder in zahlreichen Computerspielen, die ihre Inspiration eindeutig der Mythologie verdanken, zeigt sich ein unstillbarer Hunger nach Bildern und Symbolen, die die Sinndiskussion der rezenten westlichen Kulturen schon lange nicht mehr befriedigen kann. Die moderne kapitalistische Ethik mit ihrer einseitig rationalistischen Weltauffassung, der der moderne Mensch unterworfen ist, hat inzwischen dazu geführt, dass diesem kaum noch eigene Bilder aus dem Unbewussten entgegenwachsen. Programmiertes Heldentum ist gefragt, damit berechenbare und vorausplanbare Identifikationen entstehen können, die, medial gesteuert, zu normiertem Erleben und Erfahren führen. Ein reduziertes Angebot an Geschichten und Bildern, die die aus dem kindlichen Unbewussten strömenden Symbole individuell mit Leben erfüllen, und dem heranreifenden Menschen eine angemessene Realitätsprüfung erlauben, steht eine wachsende Flut von medial konstruiertem Bildmaterial gegenüber, das jegliche Phantasie im Keim erstickt.
Sache des Mythos ist die Darstellung, ein Hörbarmachen atmosphärischer Qualitäten. Mythos ist Aussage, ist verlässlicher Bericht über das im Atmosphärischen Gespürte, Erblickte und Gehörte, das räumlich ausgegossen in die menschliche Erfahrung hereinbricht. Mythische Erzählungen sind immer ein hinweisendes Sprechen, ein Sprechen, das helfen soll, in der Wirklichkeit einen bestimmten Gott als solchen zu erkennen, deshalb wird erzählt, wie er anderen begegnet ist.
Mythen beruhen auf der Erfahrung der Wirkung göttlicher Kräfte auf den Menschen, und auf der Nutzbarmachung der damit verbundenen Energien durch ihn. Sie zeugen vom Gespräch mit den Göttern. Begegnungen dieser Art erlebt der Mensch als emotional ergreifend und numinos; die Auseinandersetzung mit seiner Ergriffenheit führt den sinnsuchenden Menschen zur mythischen Gestaltung und unterscheidet diese von rein dichterischer Phantasie und Fiktion. Das hinweisende Sprechen der Mythen hat allerdings konjunktivischen Charakter – es verweist allein auf die jeweils mögliche eigene Erfahrung mit dem Göttlichen. Nur gemessen an solchen Erfahrungen gewinnen mythische Erzählungen sinn- und identitätsstiftende Glaubwürdigkeit und Legitimität, stabilisieren sie die Weltanschauung einer Gemeinschaft. Den Mythos richtig aufgefasst bedeutet allerdings das Zugeständnis, dass die Götter Voraussetzung, nicht nur Gegenstand der mythischen Rede sind. Übersinnliche Erfahrungen müssen erst gemacht werden, Göttern muss man erst begegnen, bevor von ihnen erzählt werden kann. Der Mythos endet da, wo unmittelbare atmosphärische Erfahrungen nicht mehr stattfinden, wo eine dogmatische Theologie nach dem An-Sich-Sein mythischer Protagonisten fragt, wo starre Theorie an die Stelle dynamischer Erfahrung tritt.

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Montag, 5. August 2024

Das unwahre Leben der Grace Stewart
Haunted-House-Horror in Alejandro Amenábars Psychothriller The Others


Das Ganze ist das Unwahre.
Aus dieser Erkenntnis ergibt sich unmittelbar,
dass es im falschen Leben kein richtiges gibt.

Theodor W. Adorno

Vorbemerkung

Jede Erzählung, unwichtig ob als Buch oder Film, besitzt immer zwei interdependente, narrative Schichten: die manifeste Textoberfläche sowie einen inhärenten, latenten Untergrund. Es ist wie mit dem menschlichen Bewusstsein, das über zwei unterschiedliche Qualitäten verfügt, gleichzeitig unbewusst und bewusst wahrnehmen und reagieren zu können. Damit ist auch der Gegenstand dieser Studie schon umrissen, die sich mit der latenten, narrativen Dimension in Alejandro Amenábars Film The Others auseinandersetzt.1
Amenábars Film ist ein hochkomplexes, vielschichtiges Werk, dessen Analyse und Interpretation verschiedene Perspektiven ermöglicht, die nicht unbedingt linear verlaufen, sich stattdessen manchmal im Kreis zu drehen scheinen, sich teilweise überschneiden, sich teilweise scheinbar widersprechen. Den Film in seine einzelnen Bestandteile aufgeschlüsselt, legt er Zeugnis von den Gedanken und Intentionen des Autors ab, die er in seinem Film deponiert.

Donnerstag, 18. Juli 2024

Jugendliteratur als Initiationsgeschichten


Vorbemerkung

Philip Pullmans Erzähltexte seiner Serie His Dark Materials werden im Allgemeinen als Literatur für Kinder zwischen 9 und 13 geführt. Ich kann die Gründe für diese Einordnung nicht nachvollziehen, weil die Implikationen der Themen von The Subtle Knife und besonders von The Amber Spyglass die Erfahrungen und die Urteilsfähigkeit von Kindern arg strapazieren. Vielleicht hängt diese Zuordnung allein damit zusammen, weil in den Erzähltexten sprechende Tiere und Hexen vorkommen, und Fantasy mit Märchen verwechselt wurde.
Die Unterschiede zwischen Kinder-, Jugend- und Erwachsenenliteratur sind fließend, unterliegen dem historischen Wandel sowie dem unterschiedlichen persönlichen Entwicklungsstand der Leser*innen, weshalb sie nur allgemein definiert werden können. Die Altersscheidegrenze von Kinder- und Jugendliteratur liegt im deutschen Sprachraum zwischen 12 und 14 Jahren. In den Vereinigten Staaten sind Jugendbücher (Young Adult Books) an mindestens 14- bis 16-Jährige adressiert, im englischsprachigen Raum existiert der Begriff Middle Grade Fiction für Kinder der mittleren Klassenstufen der 10- bis 12-jährigen. Abseits von jeglichem Genre-Gerangel und Altersgrenzen fand Philip Pullman ein farbenprächtiges Bild für seine bevorzugte Zielgruppe, das einer Graphic Novel entsprungen sein könnte:

Montag, 1. Juli 2024

Die Óðinn-Texte


Die eng miteinander verbundenen Óðinn-Texte habe ab 2000 im inzwischen geschlossenen Wissenschaftsportal Vingilot veröffentlicht. Als Einheit betrachtet, fahnden sie nach der Identität eines altnordischen Gottes, der sich als Repräsentant oder auch als Avatar in der modernen Fantasy-Literatur großer Beliebtheit erfreut. Die bekannteste Óðinn-Figur ist der weltweit bekannte Zauberer Gandalf, der diesen Archetyp im Herrn der Ringe repräsentiert. Die Óðinn-Texte im einzelnen sind:

Samstag, 25. Mai 2024

Thank you. Now I am bound


Kulturwissenschaftliche Perspektiven in Robin Hobbs Kurzgeschichte Words Like Coins

Careless words are dangerous. To all.
You waste words on what you can’t change.

Robin Hobb

Vorbemerkung

Es ist interessant zu entdecken, welche Zutaten Robin Hobb mischt, um eine spannende Erzählung zu konstruieren, die ihre Leser*innen fesselt. In ihrer Kurzgeschichte Words Like Coins ist das Worldbuilding einfach und unspektakulär. Für die erzählte Welt reicht ihr ein Bauernhof mit seinen Wohnräumen und Nebengebäuden, ein austrocknender Brunnen und ein paar vertrocknete Felder. Die erzählte Zeit, eine Zeit der Dürre, drei Tage und zwei Nächte im Leben von drei Figuren unterschiedlicher Herkunft. Words Like Coins gehört nach einem Eintrag der englischen Wikipedia1 zu den Erzähltexten mit der die Autorin ihre Serie The Realm of the Elderlings begleitet, obwohl man auch anderer Meinung sein kann, denn die Bezüge zu den narrativen Motiven ihres Hauptwerks sind doch sehr dünn.2

Donnerstag, 4. April 2024

Drachengesänge


Erzähl mir eine Geschichte.«
»Erzähl von Anfang an.«

Jenn Lyons

Vorbemerkung

Jenn Lyons High-Fantasy-Pentalogie Drachengesänge ist ein komplexes Werk, und eher für Leser*innen geeignet, die weniger konsumieren als mitdenken und mit entdecken wollen. Denn dazu gibt es Gelegenheiten genug; aber auch Notwendigkeiten, will man in den vollen Genuss ihrer Fabulierkunst kommen. Und, was auch nicht verschwiegen werden darf, deren Frustrationstoleranz es aushält, Rätsel hinzunehmen, längere Zeit widersprüchliche Aussagen zu akzeptieren, bis sich auf den ersten Blick überzeugende Lösungen abzeichnen, die einige Kapitel später doch wieder verworfen werden, mit einem Satz: abzuwarten, bis die Figuren genug Erfahrungen und Wissen gesammelt haben, um ihren Wahrnehmungen zu vertrauen. Denn erst dann können sie ihr Wissen mit den Leser*innen teilen, und deren Erwartungsspannung lösen. Jedenfalls für den Moment, bevor die nächsten Rätsel auf Figuren wie Leser*innen warten. Geschehen und Figuren erweisen sich immer wieder als unwägbar.
Es ist ihre ungewöhnliche Erzähltechnik, die Jenn Lyons zu einer interessanten Autorin macht. Jedenfalls bringt sie frischen Wind in ein Genre, das mittlerweile mehr von der Variation genretypischer Klischees als von Ideenreichtum und Kreativität lebt. Jenn Lyons hat in dieser Hinsicht einen Coup gelandet, und wer bereit ist, ihr in ihre komplexe, mit einer Flut von Figuren bevölkerten, erzählten Welt zu folgen, dem bereitet sie nicht nur manche Überraschung, sondern auch manch Rätselhaftes. Die immer wieder aufgeschobenen Informationen müssen Leser*innen aushalten, zum gerne gezahlten Preis der Spannungssteigerung und mitfiebernder Neugier. Das Überraschendste aber ist, wie gesagt, ihr Erzählkonzept, das sich erfrischend vom bisher Vorgelegten abhebt. Man muss sich mit ihrem Roman beschäftigen wie mit einem Videospiel, muss auf jedem Level sein Repertoire zusammentragen, um aufs nächste Level aufzusteigen. Die Lektüre von Der Untergang der Könige gleicht Tempers und Kiskas odysseeartige Queste durch die Straßen und Viertel von Malaz-Stadt, bei der sie die Desorientierung und Verwirrung ihrer Ortskenntnis, magische Hindernisse und Blockaden sowie Angriffe von dämonischen Kreaturen bewältigen müssen, bevor sie der Aszendenz von Kellanved und Dancer durch mehrere Level in der historischen Raum-Zeit von Insel und Stadt Malaz auf die nächste Stufe folgen können.

Dienstag, 23. Januar 2024

Das letzte Licht der Sonne


Was wir als Realität bezeichnen, ist nichts anderes
als eine Ansammlung fadenscheiniger Ähnlichkeiten,
die von Gewohnheiten zusammengehalten werden.

Philip Pullman

Wie wir uns erinnern, verändert auch, wie wir gelebt haben.
Wir machen Geschichten aus unserem Leben.

Guy Gavriel Kay

Die historische Fantasy des Guy Gavriel Kay

Paratexte sind eine Informations- und Marketingstrategie von Autor und Verlag, um ihren Leser*innen eine erste Verstellung davon zu vermitteln, was sie vom Inhalt eines Buchs erwarten können. Wer von beiden im Einzelnen für Titel, Klappentext, Autorenvita, Vorwort oder Leitmotiv verantwortlich ist, lässt sich den Texten selbst nicht entnehmen.
Der Buchtitel, dazu gehört auch die Illustration von Vorder- und Rückseite, ist der prominenteste Paratext, und allein für den ersten Eindruck verantwortlich. Deshalb vergibt auch kein Autor einen Titel leichtfertig, ein Verlag schon. Zwischen dem ursprünglichen Titel des Autors, The Last Light of the Sun, und dem Titel der deutschen Übersetzung, Die Fürsten des Nordens, besteht kein inhaltlicher Zusammenhang. Er ist eine Umdeutung.1

1 Für meine Studie verwende ich Guy Gavriel Kay, Die Fürsten des Nordens, Piper Verlag München, 2007 (engl. Original: The Last Light of the Sun, Toronto, 2004.

Der Originaltitel bezieht sich auf den gälischen Kulturkreis (das moderne Wales und Irland) im Westen der erzählten Welt, während der deutsche Buchtitel undifferenziert den Adel des Nordens, die Fürsten der drei Kulturen der Nordseeanrainer benennt. Einen erweiterten Blick über den inhaltlichen Hinweis des Titels hinaus bieten Klappentext und Rückseite des Buchs, die auf reißerische Weise genretypische Klischees bedienen: die Beutezüge der Wikinger sowie die magische Atmosphäre eines Portals in eine andere Welt. Dazu die Illustration in dunklem Blau und Schwarz: ein Drachenboot steuert auf ein gigantisches Felsentor zu. Hinter der Einfahrt leuchtet ein gelbes Licht, das ein dramatischer, wolkenschwerer Himmel beinahe erdrückt. Wer denkt bei diesem Bild nicht an Tolkiens Graue Anfurten oder vergleichbare Portale. Diese Motive sind nicht repräsentativ für G.G. Kays Roman, der weitaus mehr thematisiert. Allerdings deuten sie wichtige Geschehnisse der Erzählung an, denn sie schaffen Motivierungen für die Handlungen der Figuren. Zusätzlich beschwören diese Paratexte die Autorität von Zeugen wie J.R.R. Tolkien, M. Zimmer Bradley, D. Gemmell oder G.R.R. Martin, sodass die Gattung ist eindeutig bestimmt erscheint: Bei dem Roman Die Fürsten des Nordens handelt es sich um ein Erzählwerk der Fantasy.

Samstag, 20. Januar 2024

A Dance with Dragons


Achtung Spoiler!

Ein kommentierter Überblick

George R.R. Martin
A Dance with Dragons [DwDr], Vol.5: A Song Of Ice And Fire, 2005 [ASOIAF]
In der deutschen Übersetzung: Das Lied von Eis und Feuer [LEF] die beiden Halbbände:
Der Sohn des Greifen, 2011 [LEF 5.1]
Ein Tanz mit Drachen, 2012 [LEF 5.2]

Vorbemerkung

Die Veröffentlichung des fünften Bands von Das Lied von Eis und Feuer war bereits für 2006 angekündigt; erschienen ist er aber erst im April 2011. G.R.R. Martin händigte seinem Verleger ein 1500 Seiten starkes Manuskript aus. Ursprünglich plante er eine Trilogie, und A Dance with Dragons sollte der Titel des zweiten Bands werden; später dann der Titel des vierten Bandes. Wie A Storm of Swords für die britische Taschenbuchpublikation in zwei Halbbänden – Steel and Snow und Blood and Gold – erschien, wurde zuerst auch die Veröffentlichung von A Dance With Dragons in zwei Halbbänden angekündigt – Dreams and Dust und After the Feast. Schließlich geriet dem Autor die Fortsetzung des Lied von Eis und Feuer so umfangreich, dass eine geteilte Publikation unumgänglich wurde. G.R.R. Martin entschied sich schließlich für eine Lösung: Anstatt den Roman als Teil Eins und Teil Zwei zu veröffentlichen, verteilte er Charaktere und Schauplätze auf zwei eigenständige Bände der Serie – A Feast of Crows, Band 4, und A Dance with Dragons, Band 5. In A Feast of Crows setzte Martin das Schicksal seiner Charaktere und die Ereignisse im Süden der Sieben Königreiche sowie auf dem neu hinzugekommenen Schauplatz der Eiseninseln fort. Von den Charakteren und Ereignissen im Norden von Westeros und jenseits des Meeres berichtet Martin im anschließenden Schwesterband A Dance with Dragons. Ungefähr ein Drittel der in A Dance with Dragons fortgesetzten Erzählung schrieb Martin bereits für den vorausgegangenen Band A Feast for Crows, obwohl er den größten Teil der Texte umschreiben und an das neue Konzept anpassen musste. Diese Strategie wurde auch deshalb notwendig, damit ein offener Ausgang verschiedener Handlungsstränge auf dem Höhepunkt des Geschehens (cliffhanger) – die Charaktere Sansa Stark, Brienne von Tarth, Jaime und Cersei Lannister betreffend – vermieden wurde. Der Titel des fünften Bands, A Dance With Dragons, bezieht sich auf einen Bürgerkrieg in der frühen Geschichte von Westeros, der inzwischen sowohl als Buch (Fire and Blood) als auch als Film vorliegt (The House of the Dragon). Diese Titelgebung führte schnell zu Spekulationen über den Inhalt des Romans, besonders hinsichtlich der vermuteten, schon lange erwarteten Invasion der Armeen von Daenarys Targaryen in Westeros.

Samstag, 6. Januar 2024

The Fall of Arthur - Tolkien News 2


Das Versepos The Fall of Arthur ist ein unvollendetes Gedicht J.R.R. Tolkiens, das Versmaß des altenglischen Beowulf imitierend, aber in modernem Englisch verfasst. 2013 hat Tolkiens Sohn Christopher dieses Gedicht postum herausgegeben. Es überliefert die letzten Tage aus dem Sagenkreis von Britanniens legendären Held, König Arthur. Atmosphärisch, in Form und Inhalt, wirkt das quasi-historische Setting des Gedichts mittelalterlich fiktiv.
In fast 1000, nach altenglischem Modell gebildeten, alliterierenden Versen, die in fünf Gesängen geordnet sind, erzählt Tolkien von den letzten Tagen des legendären Britenkönigs.
Wie schon zuvor in der Legende von Sigurd und Gudrún hat Christopher Tolkien auch diese Dichtung aus dem Nachlass seines Vaters mit Erläuterungen und einem Anhang zur altenglischen Dichtkunst versehen, der einen weiteren Vortrag J.R.R. Tolkiens zugänglich macht.
Christopher Tolkien schreibt in seinem Kommentar zu Arthurs Fall: It is well known that a prominent strain in my father’s poetry was his abiding love for the old ‚Northern‘ alliterative verse. In Sir Gawain and the Green Knight he displayed his skill in his rendering of the alliterative verse of the 14th century into the same metre in modern English. To these is now added his unfinished and unpublished poem The Fall of Arthur.

Dienstag, 12. Dezember 2023

A Feast For Crows


Achtung Spoiler!

Ein kommentierter Überblick

George R.R. Martin
A Feast For Crows [AFFC], Vol.4: A Song Of Ice And Fire, 1998 [ASOIAF]
In der deutschen Übersetzung: Das Lied von Eis und Feuer [LEF] die beiden Halbbände:
Zeit der Krähen, 2006 [LEF 4.1]
Die dunkle Königin, 2006 [LEF 4.2]

Vorbemerkung

A Feast for Crows [AFFC] ist das vierte der sieben Bücher von Das Lied von Eis und Feuer, von denen bisher erst fünf Bücher publiziert sind. Wie auch für die drei vorausgegangenen Bände des Epos ASOIAF erhielt auch AFFC mehrere Nominierungen, aber keine Auszeichnung:

  • eine Hugo Award-Nominierung als bester Roman, 2006,
  • eine British Fantasy Award-Nominierung als bester Roman, 2006 sowie
  • eine Quill Award-Nominierung als bester Science Fiction und Fantasyroman, 2006.

AFFC ist der erste Roman der LEF-Reihe, der es an die Spitze der New-York-Times-Bestsellerliste schaffte, etwas Besonderes unter Fantasyautoren, das vorher nur David Eddings, Robert Jordan und Neil Gaiman gelang. Der Publikation des vierten Bandes des LEF ging die Veröffentlichung der Erzählung Arms of the Kraken (in Dragon Magazine, 08.2002) voraus, die auf den ersten vier Eiseninsel-Kapiteln von AFFC basiert und zusammenfasst, was sich dort ereignet:

Mittwoch, 6. Dezember 2023

Earendils letzte Fahrt


In der letzten poetischen Version seines literarischen Lebensthemas schildert Tolkien Earendils Passage durch das Tor der Nacht. Christopher Tolkien nimmt an, und dies deckt sich mit meinem Eindruck, dass dieses Gedicht allen Abrissen und Notizen zum Earendil-Motiv vorausging. Wie sich weiter zeigen wird, enthält es bereits alle Merkmale der Märchensaga Earendil, die auch in ihrer weiteren Bearbeitung durch Tolkiens kontinuierliche Umdichtungen und Neuerfindungen dieser Erzählung weder an poetischer Dichte noch an narrativer Qualität verlieren konnte.

Mittwoch, 29. November 2023

Vom Urbild des Seefahrers zum Botenstern


Der letzte bedeutende Einfluss, den Tolkien für die Konzeption seiner Earendil-Gestalt nutzte, stammt aus William Morris Erzählungen The Earthly Paradise und The House of the Wolfings sowie aus dessen altnordischer Quelle, der Völsunga saga.1 Im Frühjahr 1914 gewann Tolkien den Skeat-Preis für Englisch, den sein College verlieh, und von diesem Gewinn kaufte er die erwähnten Morris-Bücher. Seine Begeisterung für William Morris führte zu Tolkiens ersten eigenen narrativen Experimenten: In dem schwer mit Archaismen und poetischen Wort Umstellungen überfrachteten Stil seines Vorbilds, im Bestreben, die Atmosphäre einer alten Mythe nachzudichten, gestaltete er die erst neuerdings unveröffentlichte Kullervo-Episode der finnischen Kalevala nach, eine Vers- und Prosa-Tragödie ganz im Sinne der Morris-Vorlage The House of the Wolfings. Die Geschichte des hapless Kullervos, eines vom Unglück verfolgten Mannes, der unwissentlich Inzest begeht und sich schließlich verzweifelt selbst in sein Schwert stürzt, wird zur Keimzelle, einer anderen der frühen Verschollenen Geschichten, der von Túrin Turambar und seiner Schwester Niënor alias Niniël.2 Es ist gut vorstellbar, auf welche Weise diese Meilensteine phantastischer Literatur die Fantasie und Imaginationskraft des jungen Tolkien entzündet haben muss.

Samstag, 18. November 2023

Altgermanische Katasterisationen


Während der altenglische Éarendel bereits zu der Engel glänzendster, zum sicher-wahren Strahl der Sonne geworden ist, schildert die altnordische Aurvandillr-Mythe den Augenblick der Katasterisation eines mythischen Helden, greift damit zu einem wahrhaft universellen mythologischen Motiv. Die altnordische Variante ist lediglich als Mythenabbrevation überliefert, ein Fragment, dem Kontext und Erklärung fehlen. Auch der Versuch, benachbarte Texte und Traditionen zu befragen und so die Lücken zu schließen, verstrickt tief in mythisches Dunkel. Schließlich bleiben mehr Fragen offen als Antworten möglich werden: Der Mythos wahrt sein Geheimnis vor dem analytisch-rationalen Zugriff wissenschaftlicher Neugier.

Freitag, 3. November 2023

Die semantische Ambivalenz von altnordisch aurr


Die Namen Éarendel und Aurvandillr sind semantisch identisch, es sind die Namen einer bedeutenden mythischen Persönlichkeit in unterschiedlichem Sprachkostüm.
Die ersten etymologischen Bemühungen von Rudolf Much, der zuerst von an. aurr, Gold, ausging und als Bedeutung der glänzende Wandale (*Auza-wandilaz) vorschlug, brachte ihm viel Kritik, kaum aber wissenschaftliche Klarheit in das Aurvandillr-Problem ein.1 Semantisch einleuchtender ist dagegen Muchs spätere Deutung (1926), Lichtstreif, Lichtstrahl (an. aurr, Gold; an. –vandill zu vöndr, Stab), denn diese Deutung passt viel besser zu einer Astralmythe, die der Aurvandillr-Mythos schließlich suggeriert. Viel geklärt, da anfechtbar, war mit dieser Etymologie aber immer noch nichts.2 Tolkien könnte die etymologischen Spekulationen Muchs gekannt, vielleicht sogar geteilt haben, kreist doch sein Earendil um die Phänomene Glanz und Licht. Insbesondere die strahlende Qualität des Lichtes faszinierte Tolkien, wie Verlyn Fliegers Untersuchung belegt hat, die darauf hinweist, dass Tolkiens ganze Silmarillion-Mythologie auf der Spannung von Wort und Licht beruht.3

Muchs einseitige Priorisierung des altnordischen Lexems aurr als Reflex eines leuchtenden Phänomens, denn dahin zielen seine beiden Deutungen, ist nicht unproblematisch, denn aurr ist semantisch ambivalent.
Jan de Vries denkt im Zusammenhang mit an. aurr in erster lexikalischer Position an:4

  • mit Stein untermischter Sand;
  • Feuchtigkeit, Nässe.5

Mit dieser Bedeutung öffnet de Vries eine Tür, hinter der weitere mysteriöse Mythen warten, deren Interpretation ähnliche Schwierigkeiten machen wie die Aurvandillr-Episode. Eddische Dichtungen scheinen die von de Vries bevorzugte Bedeutung zu bestätigen. Gustav Neckel und Hans Kuhn geben aurr, nasse, schmutzige erde (Ghv.16, Rþ.10, Grt.16); auch bezeichnung der erde (Alv.10).5 In Völuspá 19 (Vsp) steht hvítaauri6 im Zusammenhang mit der Weltachse Yggdrasil, die von weißem nass7 benetzt wird, der als Tau in die Täler fällt. In der entsprechenden Strophe der Vsp. heißt es: